In Österreich engagieren sich 3,7 Mio. Menschen freiwillig – das entspricht rund 24 Millionen ehrenamtlichen Stunden pro Woche (Quelle: (BMASGPK). Darin liegt ein enormes Potenzial, das im Sinne aller genutzt werden sollte! Warum das Engagement von Menschen mit Behinderung im Ehrenamt für alle Beteiligten eine Bereicherung ist, welche Rahmenbedingungen notwendig sind und warum es manchmal eine „Reverse Integration“ von Menschen ohne Behinderung braucht, wurde an diesem intensiven Workshop-Nachmittag erarbeitet.
Durchs Programm führte Ute Palmetshofer, Begrüßungen durch die Geschäftsführung Petra Pongratz und Andrea Mayrwöger (alle: füruns), ebenfalls dabei Mag.a Miriam Hoffelner vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMASGPK). Auch Soziallandesrat Christian Dörfel nahm sich Zeit, um bei der Veranstaltung teilzunehmen. Er hat die Arbeit der Fokusgruppen hautnah miterlebt und konnte Einblick in die Themen und Handlungsfelder nehmen.
Dr. Eva Fleischer, FH-Prof.in (i.R.), lieferte einen spannenden Vortrag zu Inklusion und Engagement, Barrieren und Lösungsansätzen: inklusives Engagement – so kann es gelingen. Ihre Kernaussage: Inklusion im Engagement ermöglicht eine volle, selbstverständliche Teilhabe, von der sowohl Organisation als auch Menschen mit Behinderung profitieren – eine echte Win-Win-Situation.
Ein weiteres Highlight war der Impulsvortrag von Christoph Etzlstorfer, Vorstandsmitglied von füruns und Rollstuhl-Leichtathlet, der die Inklusion von Menschen ohne Behinderung im Behindertensportverband thematisierte. Sein Credo: „Wir müssen uns dieser Herausforderung stellen!“ und er sprach dies, auch mit etwas Augenzwinkern, als Reverse Inclusion an.
Die gemeinsame Stärkung beim Mittagessen bot Zeit für Austausch und weiterführende Gespräche — ideal, um Inhalte des Vortrags weiter zu vertiefen und neue Ideen zu sammeln. Beim intensiven Workshop-Nachmittag starteten vier Fokusgruppen, die intensiv an wichtigen Themen arbeiteten. Die Ergebnisse wurden anschließend in einem gemeinsamen Dokument festgehalten und in ein zukünftiges Ergebnispapier überführt.
Schön, dass wir bereits im Vorfeld den Workshop begleiten durften und mit unseren Inputs einen wesentlichen Beitrag in Sachen Barrierefreiheit erbringen konnten. Die Location ist barrierefrei und gut erreichbar: direkte Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, Parkgarage, Lift, barrierefreies WC, und ausreichend Platz für Rollstühle. Fokus Mensch hat den Veranstaltungsort im Vorfeld sorgfältig auf Barrierefreiheit geprüft und umgesetzt (niedrige Tische, ausreichende Bewegungsfreiheit, Trinkhalme, Induktive Höranlage, etc.). Wieder einmal hat sich gezeigt: Oft bringen kleine Maßnahmen (z.B. Trinkhalme) große Wirkung (selbstbestimmtes Trinken)!
Fazit: Engagement für alle funktioniert, wenn Barrierefreiheit, Transparenz und echte Teilhabe gelebt werden.




