„Ich habe es geschafft, selbst ein Motorboot zu steuern! Darauf bin ich sehr stolz“, ist Gertraud Fischhofer begeistert. Sie war eine der elf Jugendlichen aus unserer Einrichtung Hof Tollet/Taufkirchen an der Pram, die im September mit der „Friedensflotte“ unterwegs waren. Dieses größte sozialpädagogische Segelprojekt Europas (organisiert vom Verein Mirno More) setzt sich für den stetigen Aufbau einer übergreifenden europäischen Gesellschaft ein und richtet sich an junge Menschen aus Kinderdörfern, Sozialwohngemeinschaften, Therapieeinrichtungen und dergleichen.
Mehr als 60 Schiffe stachen an der Küste Kroatiens in See, an Bord waren mehr als 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (inklusive Organisations- und Betreuungsteam). Drei Fünftel davon waren aus Österreich, die verbleibenden zwei Fünftel umfassten Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 22 verschiedenen Nationen. Neben individuellen Schifffahrten mit eigener Hafenauswahl standen auch Formationsfahrten auf dem Programm.
Das Abenteuer am Meer war für viele ein neues Erlebnis, das sie völlig unvoreingenommen genießen konnten: „Ich bin zum ersten Mal am Meer gewesen. Es hat eine wunderschöne Farbe und ich war überrascht, dass es so salzig schmeckt“, so Stefanie Eckhart, eine weitere Jugendliche aus dem Hof Tollet.
Bei der „Friedensflotte“ galt aber auch: Der Weg ist das Ziel. Denn unterwegs übten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer „so ganz nebenbei“ in:
– Toleranz üben
– Hass und Vorurteile über Bord werfen
– Freundschaften quer über ethnische und soziale Grenzen schließen
– Friedliche Konfliktlösung trainieren
– Projektergebnisse über Medienberichte verbreiten
„Trotz der einen oder anderen Schwierigkeit war es die beste Woche meines Lebens. Dafür möchte ich Danke sagen“, so Gertraud Fischhofer. „Ich konnte mich in dieser Woche so richtig gut entspannen und auch schwierige und herausfordernde Situationen gut bewältigen“, so Stefanie Eckhart. Die Fahrt mit der Friedensflotte brachte einen großen Mehrwert für alle Beteiligten mit sich.